Seit Beginn der drahtlosen Nachrichtenübermittlung übt die Funktechnik auch eine gewisse Faszination auf den technischen Laien aus. Schon 1923 gelang es Radioamateuren, den Atlantik mit Funkwellen zu überbrücken. 1925 wurde durch Vertreter aus neun Ländern die “Internationale Amateur Radio Union” IARU gegründet. Durch die Kriegsereignisse und die damit verbunden Umstände hatten es deutsche Radioamateure natürlich schwer, sich zu entfalten, da eine Sendegenehmigung nur durch die Reichstelegraphenverwaltung zu erhalten war. Am 14. März 1949 trat dann das Amateurfunkgesetz in Kraft, das die Entwicklung des Amateurfunkdienstes auf deutschem Boden in geregelte Bahnen lenkte. Dem Funkamateur ist es nach internationalen Abkommen gestattet, private Sende - und Empfangsanlagen in Betrieb zu nehmen, um so mit Gleichgesinnten in der ganzen Welt in drahtlose Verbindung zu treten. Funkamateur ist, wer sich aus rein persönlicher Neigung mit Funktechnik befasst und weder kommerzielle, politische noch religiöse Ziele verfolgt. Die große Familie der Funkamateure setzt sich aus allen Schichten der Bevölkerung zusammen. Ohne Rücksicht auf Rasse, Religion und politische Einstellung finden sich die Hobbyisten im Äther zusammen: Könige, Astronauten, Senatoren, Politiker, Hausfrauen, Rentner, sie alle sprechen als gleichberechtigte Partner miteinander. Funkamateure sind in Notfällen und Katastrophen sofort einsatz- und hilfsbereit. Der “Deutsche Amateur Radio Club”, DARC, hat mit fast allen Bundesländern von Deutschland Vereinbarungen über die Mitwirkung staatlich geprüfter Funkamateure bei Katastrophen getroffen. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben immer wieder gezeigt, wie wichtig es ist, schnell zu helfen. Immer wieder hört man von humanitären Hilfeleistungen durch Funkamateure. Die klassischen Betriebsarten des Amteurfunks sind sicherlich CW (Morsetelegraphie) und Sprechfunk. Seit einigen Jahren halten immer mehr die digitalen Betriebsarten ihren Einzug in das Amateurfunkgeschehen: PacketRadio, die digitale Übermittlung von Nachrichten, Amateurfunkfernsehen, Sattelitenfunk. Bevor man sich jedoch mit Mikrofon oder Morsetaste im Äther meldet, muss man sich einer fachlichen Prüfung unterziehen, nach deren Bestehen erhält man ein persönliches Rufzeichen. Je nach Prüfungsergebnis kann man verschiedene Klassen der Amateurfunklizenz bekommen, von der Anfänger- bis zur höchsten Klasse, mit der man auf allen genehmigten Frequenzen weltweit tätig sein kann. Die Verbindungen werden mit einer persönlich gestalteten Bestätigungskarte, der QSL - Karte, bestätigt. Besonders QSL von seltenen Stationen sind sehr begehrt. Mit den erhaltenen QSL kann man dann bei den verschiedenen Interessengemeinschaften Diplome erwerben. Die Dachorganisation der Funkamateure in Deutschland ist der “Deutsche Amateur Radio Club” DARC. Dort wird die Mitgliederzeitschrift “CQ DL” herausgegeben und die kostenlose QSL Vermittlung unterhalten. Es existieren auch viele Interessengruppen und Gemeinschaften, in denen sich Firmenangehörige, Amateure mit besonderen Interessen oder sportlich orientierte Funkfreunde zusammenschliessen. So haben sich auch die Funkamateure bei der Eisenbahn zur EFA - DL und international zur FIRAC zusammengeschlossen.
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